UMBERTO NONI (TRIEST 1892 – ROM 1971), STILLLEBEN MIT GLOBUS, ÖL AUF LEINWAND, 1931

Gemächer des Herzogs von Aosta – Erster Stock

Das Gemälde wurde von dem Triester Maler Umberto Noni im Jahre 1931 geschaffen, als Herzog Amedeo von Savoyen-Aosta im Schloss Miramare lebte. Dieser beabsichtigte, es in der Bibliothek von Maximilian von Habsburg aufzuhängen, wo sich sein Arbeitszimmer befand. Kraftvolle Farben und eine zeichnerische Klarheit machen die besondere Anziehungskraft dieses Bildes aus, das stilistische Anklänge an Plakate und Titelseiten von Zeitschriften enthält. In der Tat war der Autor auch für seine intensive Tätigkeit als Plakatmaler und Illustrator bekannt. Im Zentrum des Bildaufbaus steht ein Globus inmitten verschiedener Gegenstände, die sich auf die Kunst der Navigation und die Geschichte der großen Entdecker beziehen. An der Seite ist eine lange, spiralförmige Schriftrolle mit den Namen der bekanntesten italienischen Seefahrer abgebildet, ein deutlicher Hinweis auf das stark nationalistisch geprägte Klima der damaligen Zeit. Unter dem Globus ist die lateinische Aufschrift Fide Enixi Robore Tentavere erkennbar („Mit dem Glauben im Rücken erwiesen sie ihre Stärke“), deren Anfangsbuchstaben den berühmten Wahlspruch FERT des Hauses Savoyen bilden. Er stellt ein bis heute nicht gelöstes Rätsel dar und wird hier bezugnehmend darauf interpretiert, dass das Adelsgeschlecht seine Unternehmungen mit Glauben und Stärke anging.