Parterre

Als Abschluss der Skulpturenreihe im Park Miramare steht direkt seitlich vom Kaffeehaus eine halbnackte weibliche Figur, die anmutig ihren linken Arm hebt, als ob sie gerade einen besonderen Tanzschritt vollführen wollte. In Wirklichkeit wird jedoch eine völlig andere Szene dargestellt. Die Skulptur im Miramare stellt die Reproduktion des klassischen Meisterwerks der berühmten Venus von Capua aus dem Archäologischen Nationalmuseum von Neapel dar: die Figur betrachtet sich eigentlich in einem Spiegel, vermutlich dem Schild des Mars, der leider verloren ging. Die römische Kopie einer originalen griechischen Bronzestatue des 4. Jahrhunderts v.Chr. wurde nach ihrem Fundort „Venus von Capua“ benannt und ist eindeutig an der weitaus berühmteren Venus von Milos im Louvre aus der Zeit des frühen Hellenismus inspiriert, von der die charakteristische Drapierung und die Drehung des Oberkörpers übernommen wurden. Die im Miramare stehende Kopie der Berliner Werkstätte Moritz Geiss, die sich auf Zinkfusionen mit Kupferbeschichtung spezialisiert hatte, bildet auch die Einzelheiten des Diadems und den Helm des Mars vorbildgetreu nach. Letzterer, ein traditionelles Attribut der bewaffneten Venus, wird vom linken Fuß der Göttin zerdrückt, eine klare metaphorische Anspielung auf den Sieg der Liebe über den Krieg.