Standort: Saal XV – Audienzsaal
Diese bemalte Porzellanschale gehört zu einem Schalenpaar, das die beiden Seiten der Tür vom Empfangssaal in den Möwensaal zierte. Ihre heutige Position entspricht Fotoaufnahmen, die in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts gemacht wurden. Schalen dieser Art wurden in chinesischen Häusern dazu benutzt, Fische zu halten. In Europa konnten sich nur Angehörige des hohen Adels derart wertvollen Zierrat leisten. Die Innenseite ist mit Fischen bemalt, die sich durch Wasserpflanzen schlängeln, aus denen Lotusblüten herausragen. Durch die Innendekoration sollte die Präsenz der in den Schalen befindlichen echten Fische verstärkt und eine Art szenischer Effekt geschaffen werden. Die Außenseite ist mit zwei symmetrischen Blumenkompositionen geschmückt, die sich um zwei in voller Blüte stehende Pfingstrosen ranken. Aus der polychromen Emaillemalerei hebt sich insbesondere der Farbton rosa ab. Daher lassen sich diese beiden Schalen dem sogenannten Famille-Rose-Stil zuordnen, der typisch für Erzeugnisse aus Jingdezhen ab ca. 1720 ist. Der prunkvolle Sockel aus vergoldetem Holz wurde im Auftrag Maximilians von dem Mailänder Kunsttischler Giuseppe Speluzzi entworfen und angefertigt.
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