Standort: Saal XII – Saal der Windrose

Das Gemälde zeugt vom Aufenthalt Ferdinand Maximilians in der Lagunenstadt zwischen 1857 und 1859 als Generalgouverneur des Königreichs Lombardo-Venetien. In dieser Zeit residierte er abwechselnd in Venedig, Mailand und Monza. Der Maler arbeitete fast ein Jahr an diesem gigantischen Bild, das ursprünglich für Maximilians Wohnsitz in Venedig bestimmt war, anschließend jedoch direkt ins Schloss Miramare geliefert wurde. Es gibt noch zwei weitere Replikate des Gemäldes mit leichten kompositorischen Änderungen. Sie wurden ebenfalls von Caffi geschaffen und befinden sich heute in Venedig und Mailand. Der Legende nach soll sich das Bild auf ein zu Ehren von Maximilian und Charlotte am 2. August 1857 abgehaltenes Fest beziehen. Aus den venezianischen Aufzeichnungen über die Aufenthalte des Erzherzogs in Venedig geht jedoch hervor, dass das Bild die Rückkehr Maximilians und seiner Braut von einer Feier am Lido zeigt. Sicher ist, dass das erzherzogliche Paar sich im Sommer 1857 anlässlich der Einweihung einer öffentlichen Passage an der Mole San Marco in Venedig aufhielt, bei der auch ein großes Feuerwerk abgehalten wurde. Der Künstler nahm ebenfalls an dem Ereignis teil, und Maximilian erteilte ihm den Auftrag zu dem Gemälde, das er seiner Frau im darauffolgenden Jahr schenken wollte. Die Fassaden der am Becken der Piazza San Marco liegenden Häuser erstrahlen im Licht des Feuerwerks und bilden eine perspektivische Kulisse für die Festlichkeiten am Ufer und auf dem Meer. Die versammelte Menschenmenge ist über die Mole und die zum Fest geschmückten, beleuchteten Gondeln verteilt. In der Ferne sind weitere Boote erkennbar, während die gesamte Szene von einem wolkigen Himmel umrahmt ist.