Parterre

Im Park Miramare befindet sich in der hinteren Seite des Parterres vor dem Kaffeehaus, das Maximilian von Habsburg errichten ließ, eine männliche Figur aus Zinkguss, die von der Berliner Werkstatt Moritz Geiss hergestellt wurde und auf einem Steinsockel steht. Es handelt sich um eine Reproduktion der Marmorstatue des Meleagros, die 1838 in der Nähe von Civitavecchia bei Ausgrabungen für die Villa des Ulpianus in Santa Marinella aufgefunden wurde. Diese ist auch als „Berliner Melegraos“ bekannt, da sie heute in der Antikensammlung der deutschen Hauptstadt zu sehen ist, und stellt eine aus dem 3. Jh. n.Chr. stammende römische Kopie eines griechischen Originals dar. Dieses wurde aufgrund seiner Gesichtsformen mit tief liegenden Augen und halb geöffnetem Bund dem Bildhauer Skopas zugeschrieben, der im 4. Jh. v.Chr. wirkte. Die Statue im Miramare zeigt Meleagros, der die Hauptrolle im griechischen Mythos von der Tötung des Kalydonischen Ebers spielt.

Er ist der ikonographischen Tradition gemäß als junger Jäger mit Lanze dargestellt, eine dem Vorbild getreue Abbildung, bei dem nur ein Element fehlt: der Held ist ohne seinen treuen Hund abgebildet. Dies geht auf einen Wunsch Maximilians zurück, der den Hund des Melegraos getrennt reproduzieren und separat neben dem Eingang des Kaffeehauses aufstellen ließ, möglicherweise als symbolischen Wachhund. Die Hundefigur ist leider verloren gegangen, doch kann man sie noch auf Fotoaufnahmen sehen, die im 20. Jahrhundert während der Zeit des Herzogs Amedeo von Savoyen-Aosta im Park Miramare entstanden.