Die aus den Farben Blau, Rot, Gold und Weiß bestehende Dekoration dieser eleganten Muschel ist klassisch für das sogenannte Imari-Porzellan. Der Name stammt von der japanischen Hafenstadt Imari, deren Schiffe seit dem 17. Jahrhundert wertvolle Porzellanerzeugnisse nach Europa brachten, die in den Werkstätten der nahe gelegenen Stadt Arita hergestellt wurden.

Die Innen- und Außenseite der Muschel ist mit einem zarten Blumendekor verziert. An ihrer Unterseite ist der Name der Manufaktur Herend lesbar. Sie wurde 1826 in Ungarn gegründet und spezialisierte sich früh auf die Reproduktion von chinesischen und japanischen Porzellanmodellen. Im Schloss Miramare befindet sich eine ansehnliche Sammlung von Herend Porzellan, zu der unter anderem auch einige großformatige Vasen gehören.

Maximilian erwarb die Muschel am 14. Januar 1858 für 70 österreichische Gulden, wie ein Dokument mit dem Firmenkopf des Herstellers bezeugt. Darauf ist auch von einer Kanne die Rede, die jedoch vermutlich in späterer Zeit verloren ging.

Um das Jahr 1865 fertigte die ungarische Manufaktur im Auftrag Maximilians ein Service namens Miramar an, auf dem das als Pagode gestaltete Schloss, Meereswellen und ein Baum in den typischen Farben Gold, Kobaltblau und Rot dargestellt sind.

Saal XVIII – Konversationssaal