Gemächer des Herzogs von Aosta – Kleiner Salon der Herzogin
Die drei eleganten Kakteen (1932-1935) sind Teil einer Serie kleiner Ziergegenstände aus der reifen Schaffensphase des Muraner Bildhauers und Glasmachermeisters Napoleone Martinuzzi (1892 – 1977), die auch den Übergang vom Jugendstil zum Art Déco dokumentieren. Zu den Liebhabern und treuen Auftraggebern des zur damaligen Zeit äußerst berühmten Künstlers, der auch künstlerischer Leiter der Glasbläserei «Vetri Soffiati Muranesi Venini & Co» und Inhaber der gemeinsam mit einem Kollegen gegründeten Werkstatt «Zecchin-Martinuzzi Vetri artistici e mosaici» war, zählte auch Gabriele D’Annunzio, der den Garten und die Räume des „Vittoriale degli Italiani“ mit seinen Werken schmückte. Die auch in größerer Ausführung hergestellte Serie der Sukkulenten charakterisiert sich durch die von Martinuzzi entwickelte experimentelle Technik des Ornamentglases (vetro pulegoso), bei der unregelmäßige Lufteinschlüsse (puleghe) entstehen, die bei der Fusion durch die Beigabe von Petroleum und Chemikalien verdichtet werden. Dadurch erhält das Glas eine außergewöhnlich matte Oberfläche mit kräftigen und lebhaften Farben, einem schaumigen Effekt und einer besonderen Konsistenz, die für die realistische Darstellung von Kakteen und exotischen Pflanzen geeignet ist.
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