Diese Tischpendeluhr im orientalischen Stil stand ursprünglich im Vorraum des ersten Stockwerks des Schlosses gegenüber der Prunktreppe, zusammen mit einigen Porzellangegenständen aus Fernost, wie die Aufnahmen des Triester Fotografen G. Malovich zur Zeit des Aufenthalts von Maximilian im Miramare zeigen. Ein Elefant trägt einen eleganten, reich dekorierten und ziselierten Baldachin, in dem das Uhrwerk untergebracht ist. Das Gehäuse ist mit geriefelten Vasen dekoriert, aus denen Blumengeflechte und Pflanzenmotive entspringen. Die an den Kanten angebrachten Säulen sind mit Protomen in Menschen- und Tiergestalt geschmückt. Über dem Baldachin befindet sich ein Aufbau, der aus drei konzentrisch übereinanderliegenden Zylindern mit Schlagwerk besteht (heute sind noch zwei davon erhalten). Das Modell inspiriert sich an einer zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert in Europa verbreiteten Uhrenart, deren Herstellungszentrum sich in Augsburg (Deutschland) befand. Man kombinierte dabei die Kunst der Uhrmacherei mit der Bildhauerei und spielte mit der Überschneidung von Tierfigur und Mechanik, um eine Art Automaten, ein autonomes Maschinenwesen zu schaffen. Bei diesen Uhren betätigte das Uhrenwerk nicht nur die Zeiger und das Schlagwerk, sondern auch eine oder mehrere Bewegungen des Tieres. Das Exemplar im Miramare verfügt über keine solche Mechanik und wurde von Maximilian vermutlich wegen seiner exotischen Ausstrahlung gewählt.
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